Knorkator 2017
Wenn Du im Recht bist, kannst Du Dir leisten die Ruhe zu bewahren,und wenn Du
im Unrecht bist kannst Du Dir nicht leisten sie zu verlieren. Gandhi




Markneukirchen, Concerthall , 04.03.2017



Sie trugen weiße wallende Gewänder und irrten planlos herum. Auch wenn es vielleicht nach Betrachtung des Fotos so wirkt, für das Knorkator Konzert in Markneukirchen trifft es definitiv nicht zu. „Deutschlands meiste Band“, also sprich die Herren Stumpen, Alf Ator, Buzz Dee, Rajko und Trommler Nick haben sehr wohl einen Plan. Einen ziemlich ausgeklügelten sogar. Mit dem hohen Ziel, das Publikum bestens zu unterhalten. Man sieht dies schon lange vor Konzertbeginn. Durch die Einstimmung der Gäste auf dem Abend mit Hilfe eines Videos des im Auto fahrenden singenden Stumpen.  Mit einer zum Teil skurrilen Songauswahl aus dem Knorkator- Musikfundus unterlegt. So klingt manches ziemlich schräg, z.B. die Version von „Just a Gigolo“ und „When the Saints“ und passt wunderschön zur ebenso skurrilen Knorkator-Mugge danach.

Leider ließen sich nur die Wenigsten bewusst auf das mediale Grimassen-Leinwandgesinge ein, manch einer hat das wohl nicht einmal mitbekommen. Das Video endet logischerweise mit dem Ende der musikalischen Autofahrt zu einer Location und der Begrüßung der Mitmusiker des an Krücken laufenden, wie ein alter Mann wirkenden, Stumpen. Um anschließend nahtlos live und wahrhaftig in der Markneukirchner Concerthall vor dem Publikum 2 Stunden eine Knorkator-Party vom feinsten abzuliefern.

Hierbei erwies sich die Halle als geradezu perfekte Location für die Berliner Band. Licht klasse, Sound hervorragend, das Publikum mit guter Sicht aufs Geschehen besser geht es kaum. Es wird allerdings sogar tatsächlich noch besser in Markneukirchen, denn nach dem Konzert wird einiges umgebaut. Das Ergebnis wird wohl eine der modernsten und schönsten Konzerthallen Deutschlands sein.

Leider hat sich das selbst in der Gegend noch nicht so wirklich herumgesprochen, denn entgegen den vielen anderen Konzertlocations, die Knorkator zuletzt bespielt hatte, waren in Markneukirchen noch Karten zu haben, während anderswo schon Wochen zuvor alles ausverkauft war. Wer sich die Show hat entgehen lassen, der darf sich gepflegt in den Hintern beißen, hat er doch ein echtes Live-Spektakel einer bestens gelaunten Band verpasst. 2002 hat die Bildzeitung nach dem Eurovision Song Contest Vorentscheid geschrieben „Wer ließ diese Irren ins Fernsehen“, irre sind sie ja immer noch, da hat sich relativ wenig geändert. Musikalisch und showtechnisch hat sich die Band nach ihrer selbstgewählten längeren Bandpause definitiv noch einmal deutlich weiterentwickelt. Knorkator sind ein echtes Live-Spektakel und es ist kein Wunder, dass man den Berlinern egal wo, normalerweise die Bude einrennt. Wer mit einer Stimme des Sängers, die in ihren Höhen manchmal dem Pumuckl echte Konkurrenz macht, ein Problem hat, der wird wenig Freude an Knorkator haben.  Man muss das mögen, wenn man das jedoch tut, dann wird man als Konzertbesucher reichlichst belohnt. Auch mit einem strippenden Sänger, der sich bis zum Schluss so ziemlich alles entledigt, was zu entledigen möglich war. Dies führte übrigens zwangsläufig zur Erkenntnis, man muss es halt tragen können, auch das goldene etwas, dass es als Zugabe für die Zugabe zu bewundern galt.

Los ging der Abend übrigens mit dem Berliner Krümelmonster und dem Songtitel „Alter Mann“. Zum Glück, wie sich gleich danach herausstellte, als Stumpen zum ersten Strip ansetzte, ist davon trotz seiner Knieorthese nicht mehr viel von „Alten Mann“ zu sehen. Anders als im Vorspann-Video bewegte sich der Sänger mit der Hummel im Po schon fast wieder wie der Alte-Junge! Nix alter Mann also, aber definitiv „Ich bin der Boss“ gegenüber dem Publikum. Da hätte es den Song gar nicht bedurft, auch so wurde schnell klar wer die Zügel an diesem Abend in der Hand hält. So waren aber auch die Diskussionen mit dem Publikum und die liebevollen Beleidigungen desselben Spaß pur. Denn je spontaner die Band agiert, desto unterhaltsamer und spaßiger wird ein Knorkator-Abend.

Und der war mit Songs wie „Highway to Hell“, „Sie kommen“, „Böse“ und „Zähne putzen, Pullern und ab ins Bett“ um nur mal 4 Songs aus der 26 Songs umfassenden Setlist zu nennen musikalisch bestens zusammengestellt. 5 Songs als Zugabe mit dem Abschlusstitel „Wir werden alle sterben“ als Dank ans Publikum verdienen ebenfalls Lob. Stimmt, sterben werden wir irgendwann alle, man sollte zuvor aber die Gelegenheit nutzen sich die Berliner live zu gönnen. Die Sachsen können das Ende März übrigens nochmals in Dresden, selbst nach der Show in Markneukirchen reizt die Vorstellung so ungemein, sich das in Dresden nochmals anzutun. Wissend, dass jeder Knorkator-Abend trotz einer bestens ausgewählten wohl gleichen Setlist Dank der Interaktion mit dem Publikum sowie dem Charme und Witz der Bandmitglieder trotzdem nicht gleich abläuft. Und so zurückhaltend wie das Publikum in Markneukirchen ist der „gemeine“ Knorkator-Fan mitnichten.

Nicht vergessen sollte man bei der Gelegenheit auch einen Blick auf das Merchandise der Band zu werfen. Da überraschen die Kreativberliner mit dem einen oder anderen sehens- und kaufenswerten Teil, typisch Knorkator halt.

 


Die Bilder des Abends






Nightliner-Romantik


Blick aufs Merchandise


Knorkator-Kino vor dem Konzert


























































Die Blicke sind eindeutig-keine Besucher da



nene, da sind sie -Fake-News ala Knorkator








wer noch Lust auf mehr Knorkator-Bilder hat, hier geht es zum


Teil 2































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