Feuertanz 2014

 In einer Traumwelt zu leben ist nicht schlimm, nur das Aufwachen ist es
Martina Matzka


Burg Abenberg,  20+21.06.2014


Der Freitag


Erstaunlich wie schnell 2 Tage vergehen können, zumindest wenn man beim Feuertanz Festival live dabei ist. Da rennt die Zeit nur so dahin. Gerade wenn das Line-Up so viel Spaß macht wie in diesem Jahr. Und wenn nicht nur das Programm stimmt, sondern auch das ganze Drum herum, angefangen bei Consec, die beste Security die man sich für ein Festival nur wünschen kann, bei allen die sich um das leibliche Wohl der Besucher gekümmert haben, die Leute hinter der Bühne, an der Technik, Feuerwehr und Rotes Kreuz und und und. Nicht zu vergessen natürlich das perfekte Festival-Wetter und vor allem auch ein grandioses Publikum, feierwütig, begeisterungsfähig und einfach so gut drauf, dass viele Bands nach dem Konzert das Strahlen nicht mehr aus dem Gesicht bekamen. Und wenn ein Headliner wie In Extremo die komplette Setlist durch hat und als Dank dann noch ein Stück extra hinterherschiebt, was ja bei Live Konzerten bei vielen Bands relativ selten vorkommt, zeigt das deutlich wieviel Freude man hatte auf Feuertanz 2014 spielen zu können. Und die hatte nicht nur In Extremo aber alles der Reihe nach.

Harpyie

Los ging es Freitag mit Harpyie, die sich selbst mehr dem Metal wie der Mittelaltermugge verbunden sehen. Entsprechend hart ist der Sound der Ostwestfalen, die erst 2011 gegründet, bis heute einen Raketenstart hingelegt haben und sich Dank zweier Alben und sehens- und hörenswerter Live-Auftritten sehr schnell einen beachtlichen Fankreis erspielen konnten. Völlig zurecht, dies wurde schon nach dem Auftakt, dem Titelsong des zweiten Albums Willkommen im Licht überdeutlich. Eine spielfreudige Band die richtig abrocken kann und als Gegenpol Geigerin Mechthild Hexengeige, die dafür sorgt, dass das ganze nicht zu arg in Richtung Metal ausufert und mit Aello die Windböe einen Sänger der es versteht das Publikum mitzureissen. Nicht zu vergessen Trommler Kelaino der Dunkle, der so ganz nebenbei auch als Tattoo Gesamtkunstwerk arbeiten könnte machten dem Publikum sichtbar Freude. Aber auch Harpyie hatte sichtbar Spaß am ersten Feuertanz- Auftritt. Kein Wunder war die Stimmung bei Songs wie Blindflug, Antarktika oder Jericho ausgesprochen gut und der Platz vor der Bühne erstaunlich gut gefüllt. Mit Sturmvögel wurde der Gig beendet und wenn sich die Band immer so positiv präsentiert wie bei der Feuertanz-Premiere dürfen sie gerne sehr schnell wieder nach Abenberg kommen. Eine mehr als gelungene Premiere der Band.

The Dolmen

Die zweite Band des Tages, ebenfalls erstmals in Abenberg stammt aus England und war die absolute Überraschung des Festivals. Wie hat Dextro in seiner Anmoderation über die aus Weymouth aus der Grafschaft Dorset stammenden Band gesagt, "die schlechten Engländer sind in Brasilien, die guten stehen hier auf der Bühne". Und damit ist eigentlich schon alles über die Qualität der grandiosen Truppe gesagt. Und während die einen erschreckend schwach kickend sehr früh aus Brasilien heimfahren müssen, wollte The Dolmen sicher keiner der Besucher zurück auf die Insel schicken. Der Celtic Folk der Band fetzt ohne Ende, erstaunlich dass die 1990 gegründete Band mit ihrem Repertoire von historischem traditionellem Liedgut bis zu sehr modernen Arrangements noch immer ein Geheimtip in Deutschland sind. Und dies trotz inzwischen 14 Alben. Das wird sich sicher nach solchen Gigs nun schnell ändern. The Dolmen, eine furiose Live-Band, die gnadenlos gefeiert wurde sind ein beeindruckender Beweis, wie ungerecht das Musikbusiness und die öffentliche Wahrnehmung toller Bands oft sein kann. Und die sichtbar begeisterten Briten gaben alles und setzten zum Schluss als die gesamte Band trommelte noch ein spektakuläres Ausrufezeichen. Ein weiteres hat man in blond auf der Bühne stehen, Songwriterin, diverse Flöten und Bass spielend ist Kayleigh Merchant ein absoluter Eye-Catcher nicht nur für die Männerwelt und eine tolle Musikerin obendrein. In Abenberg überzeugt sie außerdem auch mit einer an Pink erinnernden tollen Stimme. Was soll man noch sagen. The Dolmen machen süchtig auf mehr, ein absoluter Glücksgriff im Line-Up und wer sie verpasst hat, hat echt etwas verpasst an diesem ersten Festivaltag.

Nam

Das kann man leider von der nächsten Band Nam so leider nicht behaupten. Das war dann eher ein Fehlgriff im  Programm. Wobei man das Ganze vielleicht etwas differenzierter betrachten muss. Sicher fanden die Österreicher ohne Frage bei einem Teil des Publikums nicht nur Gehör, sondern auch den einen oder anderen Liebhaber ihrer Weltmusik und sicher ist ihr Ansatz kulturübergreifend alte Instrumente mit alteuropäischem und altorientalischem Liedgut und modernen Klanglandschaften zu verbinden und auf die Bühne zu bringen lobens- und in einem anderen Rahmen auch hörenswert. Beim Feuertanz und nach 2 so furiosen Auftritten zuvor ist das leider ziemlich in die Hose gegangen. Das ist, wie wenn man mit einem Porsche auf der Autobahn unterwegs ist und muss dann in einen Trabi umsteigen, so fühlte sich zumindest wohl ein Großteil des Publikums der sich relativ schnell in Richtung des Marktes oder der Essens- und Getränkestände in Bewegung setzte.

Metusa

Völlig überraschend wurde Domenicus, Sänger und Saitenreiter der Band Metusa nicht mit einem "Heil Odin Lallvater" begrüßt. Scheinbar waren doch nicht ganz so viele Besucher des lustigen Feuerschwanz Theaterstückes zum 10-Jährigen Jubiläum auch beim Feuertanz dabei. Da sich auch bei ihm die Haare immer mehr verflüchtigen, was Dextro in der Anmoderation natürlich sofort thematisierte, kam der kleine Metusa-Sänger mit Punkfrisur für Arme auf die Bühne, begrüßte das Publikum und rockte mit seiner Band los, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Band die sich in der Mittelalterszene als Marktband einen Namen gemacht hat, die auch schon mal unplugged mitten im Publikum stehend spielt, kann in der Rockshowvariante richtig Rocken, den Mittelalterschlager rausholen und mit ruhigen Balladen das Publikum begeistern. Genauso unterhaltsam und abwechslungsreich sind die Texte die mal poetisch und mal derb das Publikum zum mitsingen und mitfeiern animieren. Und das ließen die sich nicht zweimal sagen. Da war er wieder der Porsche, der schwäbisch unterhaltsam Vollgas gab und die Publikumsmassen machten begeistert mit. Weltenwanderer, Tanz mit mir schönes Kind, das großartige Capitan Santyano, Hüter der Meere usw. usw. Es machte richtig Spaß das Treiben auf der Bühne und im Zuschauerbereich zu beobachten. Metusa machten nahtlos dort weiter, wo The Dolmen aufgehört haben, eine klasse Vorstellung und tolle Einstimmung auf

Corvus Corax und Wadokyo,


mein ganz persönliches Highlight des ersten Festivaltages. Warum?
Weil diese Kombination aus Corvus Corax Sound und den Klängen der Taiko Drums eine wunderschöne Symbiose darstellt. Da außerdem sowohl Corvus Corax auch optisch wie immer ganz viel fürs Publikum zum gucken bieten und die Düsseldorfer Taiko Formation es ebenfalls hervorragend versteht sich optisch gekonnt in Szene zu setzen und nicht einfach auf die Trommeln zu klopfen ist der Auftritt ein Freudenfest fürs Auge und die Ohren.
Nach dem gemeinsamen Gimlie und Sverker Auftakt gab es die Könige der Spielleute aber erst einmal mit 4 Songs solo u.a. mit Venus Vina Musica und In Taberna. Danach bekam Wadokyo die Chance sich mit Nonami allein dem Publikum vorzustellen um im Anschluss mit Corvus zusammen die Burg zum Beben zu bringen. Bibit Aleum, das schöne Havfrue und Spielmannstanz waren das Vorspiel für Twilight of the Thunder God im Orignial von Amon Armath der soundtechnische Höhepunkt eines furiosen Konzertes. Es macht unbeschreiblich viel Spaß diese beiden großartigen Formationen hoffentlich noch öfters zusammen zu erleben, gerne auch mit einer gemeinsamen neuen CD und neuen Songs. Aber live ist das Ganze, schon allein aufgrund der Leidenschaft der Taiko Trommler, allen voran die etwas japanisch aussehende zierliche junge bildhübsche Dame etwas versteckt im hinteren Teil der Bühne bei weitem beeindruckender als auf CD. Großes Kino vom Clan der Spielleute, dem der Clan des Waldes, besser bekannt als

Korpiklaani


folgte, die mit einem auffallend guten Fotografenlicht zu Beginn ihres Auftritts glänzten. Da ich der Band schon bei der Eisheiligen Nacht nicht wirklich viel abgewinnen konnte und ich unbedingt 5 Schelme unplugged erleben wollte hab ich vom Korpiklaani-Gig zuwenig mitbekommen, um dazu groß etwas sagen zu können. Auch weil die Mitternachtskonzerte im kleinen Saal der Burg meist überfüllt sind und wie auch diesmal einige Besucher wegen Überfüllung nicht mehr hereingelassen werden konnten. Es empfielt sich also rechtzeitig da zu sein.

5 äh 6 äh 7 Schelme

11 Songs haben sich nicht 5 sondern gleich mal 6 Schelme und rechnet man Rimsbold hübsche Freundin noch dazu, die bei 2 Songs ebenfalls mit auf die Bühne kam sogar 7 Musiker für das Publikum überlegt. Los gings mit Freigang. Passender kann man das Konzert ja gar nicht anfangen haben sich Schelmish ja fast wie im Text der da lautet
"Man hat uns weggeschlossen, sie haben es genossen, der Wahnsinn lässt uns nicht mehr los, wir sind auf Freigang" selbst weggeschlossen und tüfteln seitdem am neuen Bandprojekt In Victus. Zum Glück hat man auch wie es im Songtext so schön heißt "nach ihnen gerufen" und so hat sich die Bonner Truppe zum Glück dazu hinreissen lassen diesen einmaligen Gig zu spielen, der mit den hässlichen Kindern gleich den nächsten Schelmish Kracher folgte. Schelmish waren aber nicht nur für ihre großartigen Songs bekannt, sondern sie besitzen auch einen ganz speziellen (Bonner-)Humor, der sich nicht nur in Songs wie 22 Jahre ausdrückt (Song 3 des Abends übrigens) sondern auch in den vielen lustigen Bemerkungen und Geschichten die die Songs umrahmten. Es folgte Sommer, die Raabenballade, gelobtes Land und Letzter Kuss.
Die absolute Überraschung des Abends war dann das Mungo Jerry Cover Summerime, bei der das Publikum mit diversen Rhythmusgeräten ausgestattet wurde und zum kräftigen Mitsingen des hochgeistigen Textes Zitat :
Sing along with us dee dee dee dee dee
da da da da da yea we're hap-pa-py
da da dam dee da da dee da da da da da
da da da da da da da da da da da alright y'al


aufgefordert wurde, einer Bitte der man gerne nachkam genauso wie zum 2. Cover des Abends Ring of Fire. Nach dem Song das Moor und einer Zugabe endete ein denkwürdiges Unpluggend-Konzert , das überdeutlich zeigte welche Lücke die Bonner "Spaßvögel" die letzten Jahre in der Szene hinterlassen haben. Und welche musikalische und unterhalterische Qualitäten Querkopf Dextro sein Günther Jauch erprobter Sohn Rimsbold, Mama Des Demonia und die anderen besitzen.
Den absoluten Brüller des Wochenendes lieferte übrigens auch Schelmish, als man beim Interview für Stagebilder.de eine cool bleibende Interviewerin Lauren Weser (von des Teufels Lockvögel)  mit einem Strip aus dem Konzept bringen wollte. Das erotische Interview gibts sicher bald im Netz zu sehen und dann findet man hier auch den Link mit dem Prädikat unbedingt ansehen.
 

Der Samstag

Mr. Hurley und die Pulveraffen

Unfassbar dass Mr. Hurly und die Pulveraffen es schafften um 13.00 zum Konzertauftakt den Platz nicht nur vollständig zu füllen, sondern auch noch zum Feiern, Tanzen, Mitsingen und Party machen mitzureissen, als wenn das Festival dem Ende entgegen geht. Einen solchen Auftakt mit so vielen begeisterten Besuchern hat es in der Feuertanz Historie wohl noch nicht gegeben.
Mit Rappelkiste, Flöte, Schiffsklavier, Trommeln und Gitarre bewaffnet und einer heißen Piratenbraut Miss Ivy Cox im Schlepptau die zur Publikumsunterhaltung mit dem schönsten Achterdeck-Arschwackler des Wochenendes glänzte, macht die Mischung aus Folk, Piratenmugge, Schlager und Shantys die die Band als Grog`n` Roll bezeichnet irre Spaß. Mit Geißel der See gings los, der Kultsong Blau wie das Meer beendete eine denkwürdige Vorstellung von Mr. Hurley, Buckteeth Bannock und dem einäugigen Mörgan. Da die Band auch optisch einiges zu bieten hat, was übrigens auch für die Fans der Band gilt darf sich jeder in sein Achterdeck beißen, der blau wie das Meer Mr. Hurley verpennt hat. Es war übrigens der zweite Bayern Gig der Nordlichter, ab in den Süden kann man dazu nur sagen.

Nachtgeschrei

Völlig andere Mugge, aber genauso beeindruckend und stimmungsvoll verlief dann der Nachtgeschrei Gig. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man einen so charismatischen Sänger wie Hotti Franz, problemlos mit einem genauso charismatischen Marti LeMar problemlos ersetzen kann. Und das verrückte daran ist, dass Nachtgeschrei auch noch besser und besser werden. Die Mischung aus Mittelalterrock, Folk, Rock und Metal funktioniert einfach, auch in Abenberg. War ja schon das Schlosshof-Festival Konzert 2013 klasse, der Feuertanz Auftritt war noch besser und das Publikum ging begeistert mit. In der Setlist fand sich altes und neues aus der Songhistorie der Band, Niob und für die Gesundheit also Na Sdarowje sind 2 Highlights einer hörenswerten Setlist mit vielen weiteren richtig starken Songs wie die 2013er Single Sirene als Konzertauftakt, Geister, Windstill und Ungebrochen um nur einige Beispiele zu nennen. Nachtgeschrei begeisterten das Publikum und schafften es doch tatsächlich die schon unglaublich gute Stimmung weiter anzuheizen.

Versengold

Das man das nochmals toppen kann bewiesen dann Versengold eindrucksvoll. Der ganze Platz vor der Bühne war ein einziges Händemeer, es wurde kollektiv getanzt, geschunkelt, geklatscht und mitgesungen. Egal ob in der ersten Reihe oder ganz weit hinten noch hinter der Tontechnik, das machte keinen Unterschied. Ein Meer aus Händen, Massen an strahlenden und begeisterten Konzertbesuchern, ein unglaubliches Bild das sich der Band während des ganzen Konzertes bot, die mit gewohnt guter Laune und einer klasse Songmischung voll überzeugten. Egal ob Sauf und Trinklied, witziges oder ernstes, Versengold schaffen es auch bei den ruhigen, lyrischen Momenten ihr Publikum mitzunehmen. Titel wie das sozialkritische Immer schön nach unten treten, wie es leider heute ja in vielen Betrieben üblich ist, das lustige drey Weyber oder das verträumte Vom Zauber des Wildfräuleins, die Setlist hangelde sich von Highlight zu Highlight.
Versengold sind einfach eine geniale Truppe und wurden in Abenberg vom Publikum unfassbar beeindruckend getragen und unterstützt. Kein Wunder, dass die Hamburger auch am nächsten Tag noch völlig beeindruckt und geflashed vom Feuertanz Auftritt waren.

Tanzwut

Das ausgerechnet Tanzwut an diesem Tag den diskussionswürdigsten Auftritt hinlegten hatte wohl keiner wirklich erwartet.
Ob es an den 3 Hammervorstellungen zuvor lag und die Leute noch 3x Live-Party einfach ne Auszeit brauchten, an den relativ hohen Temperaturen oder vielleicht doch an Tanzwut selbst ist schwer einzuschätzen. Fakt ist aber, dass der Sound alles andere als fetzig war. Vor allem den Dudelsäcken fehlte der Druck, es klang alles irgendwie wie vom Band und nicht nach einem Live Konzert. An der Setlist lag es sicher nicht, die mit Höllenfahrt, Meer, Weiße Nächte Heimatlos Rückratreißer das Elexier und Bitte Bitte das Ärzte Cover Tanzwut Kracher am laufenden Band lieferte. Auch nicht an der Optik, die Tanzwut-typisch absolut sehenswert war und Teufel hat auch sein Charisma nicht verloren. Und doch war es nicht der Tanzwut-Tag in Abenberg.

Letzte Instanz

Viel Spannung versprach der Auftritt der Letzten Instanz, hat man mit Holly D doch ein langjähriges Mitglied und ganz bekanntes Gesicht der Band verloren. Sein Platz im Bandgefüge ist übrigens nicht neu besetzt worden und wird es auch in der Zukunft wohl nicht wie Holly danach in einem Interview unterstrich. Wer nun dachte die Instanz ist nicht mehr die Instanz, der wurde beim Feuertanz eines Besseren belehrt. Als nach dem spannungssteigernden Intro Holly auf die Bühne sprang und Nur für Uns erklang war sofort Stimmung in der Bude, Nach kalter Glanz begrüßte er das Publikum und versprach die Fußballfans auf dem laufenden zu halten, quasi als Bandnewsticker, da ja das Deutschlandspiel noch während des Auftrittes startete. An Fußball dachte während der rund 75 Minuten aber sicher keiner, man hätte einmal mehr einen genialen Letzte Instanz Auftritt verpasst. Die Band ist fraglos eine der besten deutschsprachigen Rockbands und hat mit Holly Loose einen Frontmann, der so beeindruckend performt, dass man Charisma im Duden locker mit Holly Loose ersetzen könnte.
Anfang der Woche, als ich durch Zufall Oli im Kaufland traf war noch nicht klar, ob es vom neuen Album schon was zu hören gibt. Am Samstag hat man sich dann entschlossen Ganz egal als ersten Song aus dem inzwischen eingespielten neuen Album Im Auge des Sturms vorzustellen und während viele andere Bands bei solchen Anlässen eher darum bitten ja nichts vor Erscheinen der CD zu veröffentlichen hat Holly das Publikum aufgefordert den Song mitzuschneiden und ins Netz zu stellen. Typisch für die absolut fannahe Band.
Mit Stimmlein, der Garten, Sing, Finsternis und Rapunzel gab es tolle Songs am laufenden Band, blöderweise gibt es inzwischen viel zu viele davon, die ebenfalls in die Setlist gehören, so dass 75 Minuten einfach viel zu wenig sind, dafür kann die Band natürlich nichts.
Als bei Wir sind allein alle Besucher sich an den Händen nahmen, eine endlose Menschenkette entstand und sich der Instanz Auftritt traditionell damit dem Ende näherte gab das enthusiastische Publikum stimmlich nochmal alles und bescherte der Band einen beeindruckenden Abschied.

Das Niveau

Wer gedacht hatte, dass beim Auftritt von Das Niveau die meisten Besucher sicher beim Publik Viewing die Deutsche Mannschaft anfeuerten der rieb sich sicher verwundert die Augen aufgrund der Menschenmassen, die mit den 2 Berlinern eine Party feierten. Es war höchst schwierig sich durch die Massen nach vorne Richtung Bühne zu bewegen. Umso unerklärlicher für mich, dass auf Nordbayern. de folgendes zu lesen ist:  

"Deshalb wirkte das Festivalgelände ab 21.00 Uhr auch ziemlich verwaist müssen die Spaßvögel von Das Niveau ihr gar nicht so unflottes Programm vor nur wenigen Fans durchziehen".

Das ist genauso Käse (die Bilder beweisen das auch)  wie folgender Satz "(...) das die Burg Abenberg wieder für 2 Tage in eine Hochburg der Wave und Gothic Szene verwandelte".
Goths in Massen hab ich auf alle Fälle nicht gesehen.

 
Aber zurück zu Sören und Martin, die wie gewohnt stichelten und blödelten, sie machten sich über Gott und die Welt lustig, feierten das Bier, sich, das Leben und das Publikum und ihre Gäste von Mr. Hurley und Prinz Hodenherz von Feuerschwanz. Letzterer wollte eigentlich 2 Tage die Kollegen und das Festival genießen und sah sich kurzerhand als Teil der Show ohne Shirt auf der Bühne stehen. Sehr zur Freude des Publikums, hatte sich doch wieder ein Musiker von den "Ausziehen Ausziehen Rufen" des Publikums erweichen lassen. Einzig das Niveau als Liveticker einzusetzen war ein Flop. Das 2:1 von Ghana konnte man gar nicht glauben und dachte an einen Niveau-Gag und als man von der Fata Morgana sang und ein 2:2 ins Lied einbaute, fragte man sich ob es sich da auch um eine Fata Morgana handelt.
Aber das interessierte das Publikum eh kaum, schließlich war Feuertanz und Das Niveau die perfekte Warm Up Show für den Höhepunkt der 2 Tage Feuertanz, der Auftritt von

In Extremo.

Und die gaben sich die größte Mühe den Headlinerstatus auch beeindruckend auszufüllen. Pyros während der ganzen Show, einzig bei 2 Liedern brannte oder krachte mal nichts, damit die Fotografen wenigstens ein paar Bilder schießen konnten, machten mächtig was her. Die Setlist war ein Best of mit dem Auftaktsong Mein Rasend Herz, mit Herrn Mannelig, Viva la Vida, Liam, Merseburger, Sängerkrieg, Frei zu sein, Küss mich und Auf`s Leben bis zum letzten Song Ai vis lo loop und insgesamt 19 Songs lang. Verlernt hat man nichts in all den Jahren und mag man von In Extremo halten was man will, Micha Rhein und seine 6 Musiker haben die Mittelaltermusikszene geprägt wie keine Zweite. Und sie sind noch immer auch live ein absolutes Highlight, Show, Lichttechnik, Sound und Performance voll überzeugend eine absolute Top Performance einer Top Band. Entsprechend begeistert war das Publikum, das bis zum letzten Ton in Massen aufmerksam den Auftritt verfolgte. Kontrastprogramm übrigens am kleinen Markt im Burginnenraum, der wie ausgestorben wirkte.
Großer Jubel als Micha Rhein einen alten Weggefährten mit auf die Bühne holte. Teufel von Tanzwut verstärkte die Dudelsackformation und wurde enstprechend freudig begrüßt. Irgendwann war dann die Setlist durchgespielt, aber weder Publikum noch Band wollten eigentlich aufhören. Und so gab es auf vielfachen Publikumswunsch mit Spielmannsfluch noch eine Wunschzugabe an das, einmal mehr an diesem Wochenende unglaubliche Publikum, die sich das wirklich verdient haben. Denn was wäre Feuertanz all die Jahre ohne seine begeisterungsfähigen und feierfreudigen Besucher.


Nun aber endlich zu den

 Bildergalerien Feuertanz 2014



Achtung: Viele Bilder und viel Arbeit. Aber es soll ja auch schön werden. Deshalb werden die Galerien auch erst so nach und nach freigeschaltet. Also bitte etwas Geduld. Und wer keine Lust hat Teil des Feuertanz 2014 gewesen zu sein und sein Bild unbedingt gelöscht haben will, der schickt bitte ein Mail an mich, dann wird es entfernt. Das wäre aber wirklich sehr sehr schade.

Freitag

Harpyie
The Dolmen
Nam
Metusa
Corvus Corax mit
Wadokyo

Korpiklaani
Ex-Schelmish
Impressionen vom Freitag 1
Impressionen vom Freitag 2 mit
Schattenschweif und Fabio Esposito


Samstag


Das Niveau
Mr. Hurley und die Pulveraffen
Nachtgeschrei
Versengold
Tanzwut
Letzte Instanz
In Extremo
Impressionen vom Samstag 1
Impressionen vom Samstag 2




















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